Besuch Tagebau Hambach 03.09.2021

Am 03.09.2021 haben wir, gemeinsam mit Reinhard Houben MdB, den Sprecher für Wirtschaft und Energie der FDP-Fraktion, den Tagebau Hambach besucht. An erster Stelle stand für uns das Interesse an der Transformation des Unternehmens RWE, hin zu einem zentralen Akteur für erneuerbare Energien. Wir haben uns aus erster Hand informiert, wie das Unternehmen gedenkt diesen dringend notwendigen Wandel zu vollziehen. Ganz nach dem Motto, miteinander reden statt übereinander. Besonders interessant waren für uns auch die Pläne zur Rekultivierung und künftige Seenlandschaft. Die Herausforderungen liegen in der Stabilisierung der Böschungen und der Anfüllung durch Abraum, damit die umliegenden Dörfer stabil am See liegen können. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung schreitet zügig voran. Dies ist auch notwendig, um das Klima zu schützen. Die 10.000 direkt bei RWE beschäftigten Mitarbeiter werden, wenn der Zeitplan des Ausstiegs sich nicht enorm verkürzt, sozialverträglich abgebaut, durch Vorruhestandsprogramme und für die jüngeren, gutqualifizierten Beschäftigten gibt es viele Möglichkeiten, da Fachkräfte dringend benötigt werden. Hier müssen aber sehr zeitnah auch Weiterbildungs- und qualifizierungsmöglichkeiten geschaffen werden. Sorgen bereiten die, in mind. 2-3facher Höhe, bei den Fremdfirmen beschäftigten Mitarbeiter. Hier liegen noch große Aufgaben vor uns. 
Berichtet wurde uns auch, dass RWE und BASF in der Nordsee einen 2 Gigawatt großen Windpark bauen, um die chemische Industrie mit grünem Wasserstoff künftig CO2 neutral betreiben zu können. Die Industrie bereitet sich vor auf das nachfossile Zeitalter. 
Die Geschwindigkeit der Transformation hängt davon ab, wie stabil unser Stromnetz bleibt. Dies muss für unsere Industrie und die Haushalte dringend gewährleistet sein. Ob Wind und Sonne wirklich die einzigen zukünftigen Energiequellen sein können, da diese auch nicht rund um die Uhr in gleicher Menge zur Verfügung stehen, darf noch bezweifelt werden. Wir benötigen dringend Speicher, Trassen und eine intelligente, digitale Steuerung. Dennoch müssen wir weiter forschen. Das Stromnetz ist die Lebensader für unsere Gesellschaft und unseren Wohlstand. Als Brückentechnologie Erdgas zu verwenden, ist aus verschiedenen Gründen schwierig, zumal dieses auch nicht CO2 neutral ist. Zudem kommen geopolitische Schwierigkeiten und der momentan hohe Preis. Wir werden in Zukunft mehr Strom brauchen als weniger. Die Herausforderungen liegen z. B. auch bei der E-Mobilität und den Ladekapazitäten. Wenn alle nachts gleichzeitig ihr E-Auto laden möchten, wird dies enorm schwierig. Daher ist es fraglich, ob es sinnvoll ist, nur auf diese eine Technologie bei den Antrieben von Autos zu setzen. 
Im Anschluss an die vielen Informationen startete unser Ausflug in den Tagebau Hambach. Die Dimensionen und die Größe der Aufgabe diesen Tagebau wieder der Natur zurückzugeben und eine neue Landschaft zu schaffen, wurden uns dort vor Augen geführt. Mit dem sich anschließenden Besuch der Sophienhöhe wurde den Teilnehmenden aber klar, dass dies durchaus möglich ist. Hier wurde eine Menge geschafft und das hat uns alle nachhaltig beeindruckt. Mit Innovationen, Technologieoffenheit und dem Willen zur Veränderung gelingt die Energiewende und die unbedingt notwendige Einhaltung der Klimaschutzziele.