WABe e. V.
Leonie Frings, Susanne Schulte, Andrea Wolff, Doris Wessels
WABe e. V. Flyer
Wohnungslosigkeit bei Frauen - eine Sensibilisierung für die spezifischen Belange tut not.
Wir haben die WABe e. V. in Aachen, Franzstraße 107 besucht. Frau Susanne Schulte von der Fachberatungsstelle für Frauen und Leonie Frings, zuständig für Projekte in Stolberg, Eschweiler und Aachen haben uns in der Geschäftsstelle empfangen.
Die Ursachen für Wohnungslosigkeit bei Frauen sind so individuell wie die Frauen selbst. In der WABe e. V. haben sie täglich von 09:00 – 12:00 Uhr und nachmittags mit Termin eine Anlaufstelle. Sie finden dort eine kompetente Beratung. Die Mitarbeiterinnen helfen bei notwendigen Antragstellungen, Behördengängen, stellen Wohnungen zur Verfügung bzw. helfen bei der Suche und unterstützen dabei einen Arbeitsplatz oder einen Ausbildungsplatz zu finden.
Die WABe e. V. finanziert sich überwiegend aus Förderprogrammen. Die Anträge müssen regelmäßig neu gestellt werden und es ergibt sich dadurch ein hoher bürokratischer Aufwand. Zeiten, die für Beratung und den Einsatz für die Frauen fehlen. Kosten für Mietwohnungen, die den Frauen zur Verfügung gestellt werden, übernimmt zum Teil auch die Stadt Aachen.
„27 Prozent aller wohnungslosen Erwachsenen sind weiblich. Das sind etwa 100.000 Frauen. Aber die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher.“ Das liegt daran, dass es eine verdeckte Wohnungslosigkeit gibt. Oftmals kommen sie als Gäste bei Freundinnen und Freunden unter.
Es ist besonders wichtig, dass es für Frauen extra-Unterkünfte gibt. Die Situation selbst ist schon nicht einfach und dann in Unterkünfte gehen zu müssen, wo Männer untergebracht sind und die Privatsphäre fehlt, ist doppelt schwer. Zumal viele Frauen auch Gewalt erfahren haben und deshalb die vormals gemeinsame Wohnung verlassen haben. Nicht selten wird Frauen selbst die Schuld für ihre Situation gegeben. Eine Beratung erfordert eine gewisse Sensibilität und Respekt. Die Frauen, die in der Beratungsstelle Hilfe suchen, sind zwischen 18 und über 60 Jahre. Alle haben andere Hintergründe und andere Bedürfnisse. Die WABe e. V. wird vom LVR im Rahmen von beantragten Dienstleistungsstunden unterstützt. In den angebotenen Clearing-Wohnungen für Frauen in besonderen sozialen Schwierigkeiten können Zimmer mit einer Frau mit Kind für den Übergang und den akuten Fall mietfrei unterkommen.
Der ESF (europäische Sozialfonds) stellt Mittel zur Finanzierung bereit. Das Bundeministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend stellt über seine Webseite Informationen zum EHAP-Förderprogramm zur Verfügung. Dieses ist ebenso ein europäisches Hilfsförderprogramm, das vom Bundesministerium aufgestockt wird.
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